Rudolf Karstadt; Ein Warenhaus Imperium
Leben
Rudolph Karstadt war Sohn des Färbermeisters Christian Karstadt und dessen Frau Dorothea. Er hatte drei Schwestern und fünf Brüder.
Der gelernte Einzelhandelskaufmann Rudolph Karstadt eröffnete am 14. Mai 1881 sein erstes „Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäft“ in der Krämerstraße 4 in Wismar, aus dem die spätere Karstadt AG hervorging. Sein zwei Jahre älterer Bruder Ernst betrieb ebenfalls kleine Warenhäuser (zum Beispiel im Dömitz und Wandsbek), die Rudolph im Jahre 1900 seinem verschuldeten Bruder abkaufte. Bereits 1920 besaß er über 30 Geschäfte in ganz Deutschland. Karstadt maximierte seine Gewinne, indem er den Wareneinkauf zentral abwickelte und Ware auch direkt, ohne Zwischenhandel, von den Herstellern bezog. Bis dato waren Preisverhandlungen üblich gewesen, Karstadt führte in seinen Geschäften stattdessen Festpreise ein.
Karstadt kaufte 1929 vom jüdischen Fabrikanten Heinrich Brückmann, der verstorben war, das Grundstück Inselstraße 38/40/42 auf Schwanenwerder in Berlin und den „Amselhof“ mit Wirtschaftsgebäuden, Gewächshaus und Bootshaus. Das Grundstück wurde 1937 geteilt und Wilhelm Höffner erwarb das Objekt in der Inselstr. 40. Nachdem Rudolph Karstadt während der Weltwirtschaftskrise 1931/1932 sein gesamtes Vermögen verloren hatte, schied er aus dem Unternehmen aus und zog sich nach Schwerin zurück. [3]Wismar: Hier wurde die Warenhauskette gegründet.
Wismar Gründungshaus
Karstadt-Stammhaus und die Krämerstraße
Die Krämerstraße zählte bereits im Mittelalter zu den drei großen Hauptstraßen der Hansestadt Wismar und ist seit der Stadtgründung eine Geschäftsstraße gewesen. Auch das Stammhaus der Karstadt AG, ein viergeschossiger Jugendstilbau, befindet sich hier an der Ecke zur Lübschen Straße. Rudolph Karstadt eröffnete 1881 mit nur einem Angestellten sein erstes „Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft“ und begründete so in Wismar sein späteres Imperium.19Abriss und Aufbau des Karstadt-Gebäudes in Kiel
Decke Erdgeschoss
Standort Scchuhmacherstraße, Rechts Holstenstraße
Blick von der Schuacherstraße (gegenüber der Nikolaikirche)